MAI/JUNI 2013

Bei der Finanzierung nicht ans Limit gehen, Doppelzahlungen einkalkulieren.

                                   

Der Bau oder Kauf eines Hauses ist sehr teuer. Für die meisten Menschen ist die eigene Immobilie die größte Investition ihres Lebens. Deshalb sollte der Hausbau auch sorgfältig geplant und gut vorbereitet sein. Es gibt konkrete Grenzen: Die monatlichen Kosten für die Immobilienfinanzierung sollten höchstens 30 bis 40 Prozent des Nettoeinkommens betragen. Nicht mehr. Nur so bleibt finanzieller Spielraum für unerwartete Ausgaben – und für das ganz normale Leben. Wichtig: Bei dieser Schwelle handelt es sich um die reine Immobilienfinanzierung. Der eigentliche Hausunterhalt kommt ohnehin noch dazu: Grundsteuer, Müll, Strom, Gas, Wasser, Kanal, Regenwasser, Schornsteinfeger, die Wartung der Haustechnik – und die Rücklagen. Die sollten etwa einen Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Monat betragen.

Wer ein neues Haus baut oder ein altes Haus kauft und es vor dem Einzug gründlich modernisieren möchte, der sollte die Doppelbelastung während der Bau- und Sanierungsphase in seine finanzielle Kalkulation einbeziehen. Denn in dieser Zeit müssen Häuslebauer wie auch Hausneubesitzer nicht nur Zinsen und Tilgung für das Darlehen bezahlen, sondern auch noch Miete und Nebenkosten fürs alte Domizil. Diese Ausgaben entfallen erst, wenn die Familie im neuen Haus wohnt. Mitunter dauern die Sanierung wie auch der Hausbau aber Monate, in denen die Käufer die Doppelbelastung schultern müssen. Kommen dann noch unerwartete Zusatzausgaben hinzu, wird es für manchen Hauskäufer finanziell eng. Vermeiden lassen sich explodierende Kosten und erodierende Terminpläne nur durch eine qualifizierte Planung, ein Modernisierungsgutachten - möglichst noch vor dem Kauf der Immobilie - und die laufende Kontrolle der Bauarbeiten am Haus. Mit beidem sollten die Käufer den unabhängigen Bausachverständigen/Architekten beauftragen, und nicht den ausführenden Firmen überlassen, die haben nämlich nur ihr eigenes Gewerk im Blick und nicht das große Ganze.